Der Chrüzlistreich gehört zum Pflichtprogramm mit der Fuhrmannsgeissel und wird auf einem als Bühne dienenden Wagen vorgetragen. Er wird auf vier Seiten gechlepft, d.h. einerseits mit der rechten Hand über dem Kopf und auf der rechten Seite und andererseits mit der linken Hand über dem Kopf und auf der linken Seite. Die Hand beschreibt dabei den Weg einer Acht über oder neben dem Kopf des Chlepfers. Das Programm des Chrüzlistreichs soll mit maximal vier Einzelstreichen begonnen werden, ob links oder rechts, ist dem Chlepfer überlassen. Dann folgt die "erste Seite" des Chrüzlistreichs, wobei die Abfolge vom Chlepfer bestimmt wird. Auf einer Seite müssen aber mindestens 20-25 Streiche geschlagen werden. Um die nötige Standfestigkeit sicherzustellen, wird dazu ein Bein vorgestellt, meist dasjenige der schlagenden Seite, und die freie Hand in den Hosensack gesteckt. Da diese rund zehn Sekunden dauernde Schlagserie ziemlich viel Kraft kostet, wechselt der Chlepfer die Hand, wobei zum Wechsel ein bis fünf Einzelstreiche zu schlagen sind. Nun wird die "zweite" Seite des Chrüzlistreichs vorgetragen. Mit dem erneuten Handwechsel und den Einzelstreichen wendet sich der Chlepfer um 180 Grad und verändert damit seine Position. Er chlepft mit der zu Beginn gewählten Hand die sogenannte "dritten Seite " und nach nochmaligem Handwechsel auf der "vierten Seite " weiter. Der Vortrag wird mit Einzelstreichen, ergänzt mit einem zwingenden Doppelstreich, beendet und dauert gut eine Minute.
Anja Schnüriger, Die Voraussetzungen für das Schwyzer Priis-Chlepfä. In: Maturaarbeit, Seite 14 f.