Das 56. Priis-Chlepfä wird
spannend
Am 6. Januar steht der nächste
Wettstreit der Chrüzlistreicher auf dem Schwyzer
Hauptplatz an. Es werden wieder über 100 Chlepfer in
den Kategorien Schüler, Junioren und Senioren erwartet. Peter Rusterholz aus Benken steht vor
der 40. Teilnahme. Alle Teilnehmer erhalten als Erinnerung einen Schuhlöffel.
Bis fast Ende
Oktober haben das schöne Wetter und spätsommerlichen Temperaturen nicht dazu
ermuntert, mit dem Üben des Geisselchlepfens
anzufangen. Es war schlicht zu heiss für diesen Winterbrauch. Doch nun hat es
gekehrt und die Chlepfer haben mit dem Training des Chrüzlistreiches begonnen. Am Abend nach Einbruch der
Dunkelheit hört man wieder den rhythmischen Peitschenknall, meist etwas abseits
der Dörfer. Der Chrüzlistreich wird nicht nur beim Greiflet in der ersten Januarwoche und beim Priis-Chlepfä am Dreikönigstag, sondern bereits im Dezember
beim Chlausjagen in Küssnacht und beim Klausumzug in Arth lautstark vorgetragen. Auch die Sennenchilbi in Schwyz und anderswo ist ohne Chlepfer kaum vorstellbar, schliesslich machen sie zu
Beginn des Umzuges den Weg frei für die nachfolgenden Gruppen.
Beim Priis-Chlepfä steht der Chrüzlistreich
im Mittelpunkt. Das vorgegebene Pflichtprogramm verlangt die Beherrschung der
Geissel sowohl mit der rechten als mit der linken Hand und das je über dem Kopf
und nach aussen, also auf «vier Seiten». Es ist also ein anspruchsvoller,
kraftraubender Vortrag von gut einer Minute Länge, der viel Übung erfordert,
bis man es beherrscht. Wie überall macht die Übung den Meister. Und so darf
sich der Sieger der Senioren (Hauptkategorie) dann Schwyzermeister
nennen, wobei es sich faktisch um einen Weltmeistertitel handelt, denn das
alljährliche Priis-Chlepfä in Schwyz ist einzigartig.
In den
letzten 15 Jahren haben nur Fredy Ulrich, René Bürgler,
Frowin Schelbert und Fredy
Auf der Maur die Meisterkrone erobert. Sie werden am kommenden Dreikönigstag zu
den Favoriten zählen, auch wenn sie etwas in die Jahre gekommen sind. Schwinger
Remo Kälin aus Egg bei Einsiedeln, das Trio André, Armin und Erich Bürgler aus Illgau, die Muotathaler Daniel Büeler, Mike Ablondi und Silvan Betschart sowie der Goldauer Thomas
Mettler sind nun drauf und dran, die Dominanz der Seriensieger zu beenden und
so eine Wachtablösung herbeizuführen.
Bei den
Junioren können fast alle letztjährigen Teilnehmer nochmals antreten, sodass
Jonas Betschart aus Illgau den Titel verteidigen kann
und die Möglichkeit hat, den Wanderpreis endgültig zu gewinnen.
Trainingskollege Kris Bürgler und Jakob Fässler, Gross, sind als Vorjahreskranzgewinner seine
grössten Widersacher. Bei den Jüngsten, wo die Muotathaler
und Illgauer Chlepfer
momentan dominieren, wird Tobias Schelbert als Sieger
2022 und 2023 als Favorit auf die Chlepferbühne
steigen. Am ehesten können die Illgauer Cyrill
Betschart und Mauro Arnold ihm den Titel streitig machen.
Der
Siegerpreis der 56. Austragung, eine Chlopfe, stiftet
die Firma SCHULER & SCHULER AG, Hebebühnen und Teleskopstapler, Immensee. Der Wanderpreis der Schüler, eine Bisse,
offeriert die Toni Sport AG, Rothenthurm. Da der
Juniorenwanderpreis seit 2019 im Umlauf ist, soll er 2024 endgültig vergeben
werden. Bei den Senioren werden 15, bei den Junioren 3 und bei den Schülern
mindestens 3 (ab 40 Schülern deren vier) Kränze abgegeben. Peter Rusterholz, Benken, mit bisher
39. Teilnahmen und Manuel Annen, Daniel Betschart, Franz Büeler,
Martin Kälin und Adolf Lüönd mit 24 Starts können nach
dem absolvierten Wettkampf am nächsten Dreikönigstag als Jubilare speziell
geehrt werden.
Wettkampfbeginn
für die Schüler und Junioren ist am 6. Januar morgens um 10.30 Uhr, ab 13.15 sind
dann die Senioren auf dem Hauptplatz an der Reihe. Die Anmeldung wird wie immer
vor Ort Nähe Haupteingang Hotel Wysses Rössli entgegengenommen.
Das OK Priis-Chlepfä freut sich, Sie alle am Dreikönigstag auf dem
Schwyzer Hauptplatz begrüssen zu dürfen.